(Digital Lith = zum Unterschied zu chemischen Lithprints.)
In der Klasse „Fine Art Prints“ sind auch getonte Schwarzweißbilder, sowie Sonderentwicklungen und Verfahren anzusiedeln, wie einfach und mehrfach Tonungen, Lithentwicklungen, Bromöl.- sowie Gummidrucke, um stellvertretend nur einige zu nennen.
Diese fotografisch-künstlerischen Prozesse sind teils vor weit über 100 Jahren entwickelt worden. Noch heute arbeiten Fotokünstler nach den alten Rezepturen und schaffen liebevoll und oft unter vielen Mühen, wunderbare und anmutende Bildwerke. Es werden z. Z. immer noch einige Sonderpapiere und die zur Herstellung, eben benannter künstlerischer Darstellungen, erforderlichen Chemikalien am Markt angeboten, jedoch in stark verminderter Auswahl. Einige Anbieter sind schon ganz verschwunden, andere überlegen ihren Marktausstieg. In Deutschland gibt es meines Wissens noch einen kompetenten Anbieter (Moersch Photochemie in Hürth), der ein umfangreiches Sortiment im Angebot hat. Die Ursache für diesen Rückgang ist sicherlich in der Tatsache zu suchen, dass sich viele ältere, befähigte Fotografen nicht mehr dieser Mühe unterziehen wollen, oder auch verstorben sind und junge Leute nur schwerlich für diese Verfahren zu begeistern sind. So sinkt halt die Nachfrage und der Markt reagiert (leider) entsprechend.
Es ist zwar nicht möglich, auf digitalem Wege, diese Technologien und technischen Abläufe nachzustellen, aber die rein optischen Wahrnehmungen sind durchaus darstellbar. Papiere mit den unterschiedlichsten Oberflächenstrukturen und mit edler Haptik vermitteln uns uneingeschränkt einen gehobenen Sehgenuss und lassen das Eintauchen in die Welt dieser anachronistischen Verfahren bedenkenlos zu.
Einige Bildbeispiele sollen Zeugnis davon ablegen, wie Tonungen von SW Dateien und Digital Liths ihre Wirkung auf den Betrachter entfalten können. Die Erstellung von Digital Liths aus lupenreinen Graustufendateien ist allerdings nicht mit zwei Mausklicks erledigt; es erfordert einige Erfahrung. Aber einmal diese Kenntnis erlangt, eröffnen sich ungeahnte kreative Ausdrucksmöglichkeiten, in der Bildpräsentation. Aber bitte überzeugen Sie sich selbst.
Dieter WALTER